Kurze
Zeit später im zubanischen Institut für Weltraumforschung
Professor Zanibu durchfuhr ein beunruhigendes Schaudern, als er
die übermittelte Plakette in Händen hielt. Ein Hauch von
Schicksal. Irgendwie bedeutet dieser Fund nichts Gutes für
ihn, für Zuban oder gar für das bekannte Universum? Er
begann die Plakette zu analysieren. Offenbar handelte es sich um
fünf einzelne Mitteilungen, welche hier kodiert waren.
Zeichen
1
Hierbei handelt es sich offenbar
um
eine Darstellung der Ligandenfeldaufspaltung
in einem binuklearen Vanadiumkomplex
den Hyperfeinstrukturübergang des Wasserstoffatoms
die Darstellung zweier Wasserstoffelektronen
.
Er
begriff, dass dieses Zeichen für die ganze Plakette relevante
Längen und Zeiten definiert.
Zeichen
2
Dies zeigt uns wohl
eine technische Skizze von Service-Droiden
zwei Varianten des schrecklichen Jurg-Jurg aus
der zubanischen Mythologie
zwei Exemplare der Erbauer dieser Sonde
.
Da
gab es offenbar zwei Rassen auf diesem Planeten. Eine dominante,
durch das Handzeichen klar ersichtlich, und eine Art Sklavenrasse.
Hmm, ein gutes Konzept, dachte sich Professor Zanibu.
Zeichen
3
Hier sehen wir wohl
das Gefahrensymbol "Achtung Laserstrahlen!"
Öffnen Sie das Sondengehäuse nicht bei laufendem Betrieb!
die modellhafte Darstellung eines Cäsium-Atoms
ein Symbol für die Sonne, den Quell alles
Lebens
die relative Position der Sonne zu 14 Pulsaren
und dem Zentrum der Milchstrasse
.
Damit
lässt sich der Ausgangspunkt der Sonde in etwa bestimmen.
Zeichen
4
Hierbei handelt es sich offenbar
um
das Zubehör für ein Quidditch-Spiel.
das Sonnensystem der Sondenerbauer
die grafische Darstellung der VBZ-Linie 2
.
Nun
war es also ganz klar von wo diese Sonde ausgesendet wurde. Professor
Zanibu überprüfte die Koordinaten an seinem Computer und
schüttelte dann verächtlich den Kopf. "Pluto ist
doch kein Planet, tsstss." murmelte er vor sich hin.
Zeichen
5
Hier hat man
ein senkrecht eingraviertes Papierschiff: das
interstellare Zeichen aller Weltraum-Forschungsreisenden
eine stilisierte Darstellung der Blüte
einer riesenwüchsigen fleischfressenden Gladiola Gulpmampfia-Pflanze
die Silhouette der Raumsonde
.
Nun
gut. Die scheinen ein wenig grösser zu sein als der normale
Zubaner.
Logbucheinträge
des zubanischen Spähraumers Costa Consuela
Sternzeit 8458,3. Captain Schlufino.
Der melmacianische Frachter tauchte wieder auf und lieferte
50 Dosen Eichhörnchen in Gelee. Die Moral der Besatzung
ist dementsprechend hoch.
Sternzeit 8460,8. Captain Schlufino.
Es muss endlich etwas gegen den Weltraumschrott unternommen
werden! Wir fanden heute erneut eine fremde Sonde. Wir werden
diese wie üblich nach Wertsachen durchsuchen...ähhh
ich meinte untersuchen.
Sternzeit 8462,1. Es spricht Captain Schlufino.
Wir fanden in der Sonde eine eigenartige, 30 cm grosse vergoldete
Platte. Ich habe die Platte, wie auch die Hülle eingescannt
und wie üblich ans Institut übermittelt. Das Original
ging leider unter mysteriösen Umständen verloren.
Ich hoffe es war nichts Wichtiges.
Wir verlassen nun diese Raumregion. Die Gefahr
einer Kollision mit eigenartigen Raumsonden ist mir hier zu
hoch. Gut ...das wars für heute. Ich muss ans Captains
Dinner. Es gibt Eichhörnchen a l'Orange.
Im
zubanischen Institut für Weltraumforschung
Professor Zanibu betrachtete die Symbole auf der Plattenabdeckung.
Und diese kamen ihm natürlich sehr bekannt vor.
Die Symbole auf der Abdeckung konnten als Bauanleitung einer Abspielvorrichtung
für diese eigenartige Platte identifiziert werden. Dieses Konzept
war auf Zuban nicht gänzlich unbekannt. Immerhin speicherte
ein Grossteil der Zubaner so ihre illegal runtergeladenen Filme.
Nach einigen Tagen war die Abspielvorrichtung fertig und Professor
Zanibu startete die Platte.
Es
erklang:
Johann Sebastian Bach: Präludium und Fuge
C-Dur
Johann Sebastian Bach: Gavotte en rondeaux
Johann Sebastian Bach: 2. Brandenburgisches
Konzert
Johann Sebastian Bach: 1. Bambergisches Konzert
Die
ersten Klänge einer Fremden Spezies...Professor Zanibu lief
es kalt über den Rücken.
Es
erklang:
Bulgarische Volksmusik
Schottischer Dudelsack mit keltischem Gesang
Türkische Volksmusik
Rumänische Volksmusik
Das
erstaunte Zanibu nun wirklich...klang das doch wie diese neumodische
Musik, welche die Jungen in ihren Tanzpalästen derzeit gerade
zelebrierten.
Es
erklang:
Navajo-Gesang
Cherokee Gesang
Aborigines Gesang
Alarmanlage
"Hmm....
das klingt wie unsere Alarmanlage" meinte er leise zu sich.
Es
erklang:
Ludwig van Beethoven: Fünfter Satz des
Streichquartetts Nr. 13
Ludwig van Beethoven: Violinsonate Nr. 5
Ludwig van Beethoven: Erster Satz der 5. Sinfonie
Ludwig van Beethoven: Victoria Ouvertüre
Nr. 5
War das nicht die Filmmuik
eines Erwachsenenfilmes, welchen er gestern in seinem Appartement
gesehen hatte? Er würde diese Gedanken doch besser für
sich behalten.
Es erklang:
Argentinische Marumbaband
Mexikanisches Mariarchi Ensemble
Venezuelanische Marimbamusik
Musica Cuba Libertad
Heilige Badeente! Die
zubanische Staatshymne...
Es erklang:
Armenischer Chor
Kaukasischer Chor
Polnischer Chor
Georgischer Chor
Was das wohl für
Instrumente sind?
Es erklang:
Nella Martinetti: La bella Rosa
Verdi: Aida
Mozart: Die Zauberflöte
Mozart: Entführung aus dem Serail
Dieses Wesen scheint
klar Schmerzensschreie von sich zu geben. Welch kranker Geist sendet
Aufnahmenen von Schmerzensschreien ins Weltall? Soll dies eine Abschreckung
sein?
Es erklang:
Blues Brothers & Band
Louis Armstrong & Band
St Louis Blues
B.B. King & Band
Derartige Geräusche
würde er auch immer produzieren, wenn er zuviele Zanulwurzeln
isst, dachte Professor Zanibu.
Es erklang:
Volksmusik aus Sri Lanka
Pakistanische Volksmusik
Indische Volksmusik
Chinesische Volksweise
Irgendwie kam Zanibu
auf den Gedanken seine batanischen Entspannungstechniken nun doch
fortführen zu wollen....
Es erklang:
Guggenmusik
Peruanische Volksmusik
Bolivianische Volksmusik
Ecuadorianische Volksmusik
Das letzte Stück...
was soll er nun nach all diesen Eindrücken von dieser Kultur
halten? Er würde einfach seinen Computer fragen.
Professor
Zanibu gab alle Daten in den Computer ein. Er wollte wissen mit
was für einer Kultur man es hier zu tun hat. War sie feindlich?
War sie freundlich? Wie weit entwickelt war sie? Sollte man sie
besuchen oder vernichten, bevor sie zur Gefahr wird?